Lauterbach (ws). Großer Bahnhof beim DRK-Kreisverband Lauterbach an der Hohen Bergstraße. Der Hof des einstigen Seifenfabrik-Geländes war Festgelände und Ausstellungsfläche, welche mit einem großen Fuhrpark das vielfältige Leistungsspektrum des Roten Kreuzes in Kreisstadt und Landkreis aufzeigte. Ein neues Logistik-Fahrzeug wurde in Dienst gestellt, das eine Lücke im Katastrophenschutz und Rettungswesen schließt – finanziert mit 65 000 Euro und mit viel Eigenleistung aufgebaut vom DRK-Ortsverein Lauterbach-Schlitz.
Kurt Wiegel, stellvertretender Kreisvorsitzender der sogenannten »Non Governmental Organisation« (NGO, nichtstaatliche Organisation), Ortsvorsitzender Thomas Falk und Kreisgeschäftsführer Ralf Dickel begrüßten zu der lockeren Festveranstaltung den Landesvorsitzenden des DRK in Hessen, Norbert Södler, Landrat Dr. Jens Mischak, Ersten Stadtrat Holger Marx, Stadtverordnetenvorsteher Gunther Sachs, Stadtbrandinspektor Jürgen Eifert, den stellvertretenden Leiter des Amtes für Gefahrenabwehr im Vogelsbergkreis, Jürgen Schad, Markus Müller vom DRK-Rettungsdienst Mittelhessen sowie eine Vielzahl von altgedienten Leistungsträgern der Kreisverbände Alsfeld und Lauterbach.
Kreisbereitschaftsleiter Benedikt Geiger und sein Lauterbacher Kollege Paul Schimanski stellten das neue Fahrzeug und die Gründe der Investition vor – »Kraftakt eines Ortsvereins, der in Hessen nicht so häufig stattfindet«, wie DRK-Präsident Södler lobte. Die Erfahrung aus vielen Einsätzen habe gezeigt, dass Rettungskräfte etwa bei Großbränden länger anstrengende Aufgaben zu lösen hätten. Die Versorgung sei dabei auf Schwierigkeiten gestoßen, zumal wenn nachts kein Supermarkt oder Getränkevertrieb geöffnet habe. Entweder habe ein Versorgungszug des Katastrophenschutzes mit 25 Kräften alarmiert oder umständlich und zeitaufwendig andere Fahrzeuge beladen und eingesetzt werden müssen. Beides mit erheblichem Personal und Kostenaufwand. Hier hakte nun die Idee für ein kleineres 7,49-Tonnen-Fahrzeug (einsetzbar mit C1-Führerschein) ein, dessen Fahrgestell in Hamburg-Eppendorf vier Jahre lang und über 40 000 Kilometer gute Dienste leistete. Der Ausbau für den Dienst im Vogelsberg erfolgte dann bei einer Fachfirma in Herbstein. Der neue »Katastrophenschutz-Gerätewagen Logistik« ist mit der häufig benötigten Standardausrüstung für die Versorgung der Einsatzkräfte bestückt und hat Platz für sieben fahrbare Drahtcontainer für Versorgungsgüter wie beispielsweise Erfrischungsgetränke. Da kann schnell abgeladen und Nachschub geholt werden. »Das hilft, auf jede Lage schnell reagieren zu können«, erläuterte Benedikt Geiger.
Militärischer und ziviler Schutz
»Sowohl der militärische Schutz wie auch der zivile Bevölkerungsschutz sind über drei Jahrzehnte aus dem Blick verloren worden«, erinnerte Landrat Mischak, nun seien erhebliche Anstrengungen auf allen Ebenen notwendig. Da sei die Investition des DRKOrtsvereins ein wichtiger Beitrag. DRK-Präsident Söder lobte den erfolgten Zusammenschluss der Ortsvereine Lauterbach und Schlitz zu einer nunmehr 1400 Mitglieder zählenden Organisation an der Basis.
Ein neues Einsatzfahrzeug beim Roten Kreuz in Lauterbach (von links): Jürgen Schad vom Amt für Gefahrenabwehr, Hessens DRK-Präsidenten Norbert Södler, Landrat Dr. Jens Mischak sowie die Rot-Kreuz-Vertreter Paul Schimanski, Benedikt Geiger, Thomas Falk, Kurt Wiegel und Gero Hanitsch. Ein Blick ins Innenleben des Versorgungsfahrzeuges mit (von links) Jürgen Schad, Paul Schimanski und Jens Mischak. Die Freiflächen im Laderaum werden schnell mit leichten Rollcontainern gefüllt, die beispielsweise Getränke enthalten.
Quelle: Lauterbacher Anzeiger vom 08.08.2025