Unterstützung für behinderte Menschen
Menschen mit Behinderung sollen ein normales Leben führen können.
Dabei hilft die Behinderten-Hilfe vom Deutschen Roten Kreuz.
Behinderte sollen die gleichen Entwicklungs-Möglichkeiten bekommen.
Auch dafür setzen wir uns ein.
Darum fördern und begleiten wir Menschen mit Behinderung.
DRK Kreisverband Lauterbach
Hohe Bergstraße 2
36341 Lauterbach
Tel: 06641 9663 0
Fax: 06641 9663 30
Mail: service@drk-lauterbach.de
Bürozeiten:
Montag bis Donnerstag
8.00 - 12.00 Uhr
13.00 - 16.30 Uhr,
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Weitere Angebote, finden Sie beim Kreisverband, in den in regelmäßig erscheinenden FED-Nachrichten oder auf unserer Webseite (Z.B.:FED Programm)
Gerne können Sie uns von Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 16:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 13:00 Uhr anrufen oder eine E-Mail schicken. Wir beraten Sie gern.
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Umfassende Beschreibung des Familienentlastenden Dienstes (FED) im Vogelsbergkreis
Träger: DRK Kreisverband Lauterbach
Die Mehrzahl der Kinder mit Behinderungen im Vogelsbergkreis wachsen in ihren Familien auf und bei vielen Menschen mit Behinderung besteht ein erheblicher Pflegebedarf.
Dass sich soweit schon "Normalität" entwickeln konnte, liegt an den geänderten gesellschaftlichen Einstellungen zu Behinderung und auch an den bereits geschaffenen Rahmenbedingungen. Die Förderung der Integration Behinderter in Regelkindergärten und -schulen, die Erreichbarkeit von Sonderschulen und Beschützenden Werkstätten sind unbedingt bedeutsam für diese Entwicklung.
Zu den Kehrseiten dieser erfreulichen Entwicklung gehört, dass die Familien die Hauptlast der Erziehung, Betreuung und Pflege des behinderten Angehörigen tragen. Hierbei sind besonders die Mütter und Geschwister Belastungen ausgesetzt, die neben allen auch erfreulichen Erfahrungen häufig bis an den Rand der Erschöpfung oder bis in die Erkrankung führen.
Die Forderung, dass Behinderte ein möglichst normales Leben führen können müssen, erstreckt sich auch auf ihre Angehörigen. Dazu ist es notwendig, dass auch den Angehörigen Hilfen zuteil werden, die ihnen ausreichend ermöglichen, sich um ihre eigenen Belange zu kümmern und am Leben der Gemeinschaft teilzunehmen. Nur so ist einer sozialen Integration Behinderter und ihrer Familien gerecht zu werden und Erkrankungen als Überlastungsreaktion vorzubeugen.
Es gibt im Vogelsbergkreis punktuell familienentlastende Hilfen, die ihre Angebote weder flächendeckend noch verlässlich zusagen können.
Diese vorhandenen Möglichkeiten in ein kreisweites und trotzdem regional differenziertes Angebot einzubeziehen, durch weitere notwendige Hilfen zu ergänzen und zu einem verlässlichen Dienst auf- und auszubauen ist Aufgabe der überregionalen Regiestelle, die sich in Trägerschaft des DRK Kreisverbandes Lauterbach befindet. Dabei wird sich das Rote Kreuz um eine intensive Zusammenarbeit mit den örtlich jeweils zuständigen Sozial- und Diakoniestationen bemühen.
Die Regiestelle legt ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung und Koordination von zuverlässigen Kooperationsstrukturen, die einerseits ein kreisweit gleiches Angebot gewährleisten, andererseits aber auch sicherstellen, dass die Leistungen wohnortnah erbracht werden können.
Ziele und Aufgaben
Der FED orientiert sich an den allgemeinen Prinzipien von Selbstbestimmung (die behinderten Menschen und /oder ihre Angehörigen legen die zu leistende Hilfe fest), Flexibilität (die zu leistende Hilfe richtet sich in Art und Umfang nach den individuellen Bedürfnissen und Notwendigkeiten des Einzelnen) und werden nicht vorgegeben.
Erreicht werden soll, dass die Angehörigen eines Familienverbundes optimale Unterstützung erfahren können. Das Optimum ist: unter den gegebenen Bedingungen der Behinderung für die Betroffenen akzeptable Hilfsangebote zu entwickeln, die ein befriedigendes Zusammenleben ermöglichen, solange es gewünscht wird.
Pflegende und betreuende Angehörige benötigen Entlastungsangebote, die ihnen die Teilnahme am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben ermöglichen, ihnen aber auch Möglichkeiten der Erholung bieten. Damit tragen sie zur Erhaltung der Betreuungs- und Pflegefähigkeit der Familie bei.
Aber auch dem behinderten Menschen müssen Möglichkeiten geboten werden, durch die Hilfen des FED eine größtmögliche Autonomie und Selbständigkeit außerhalb des Elternhauses zu erlangen.
Durch flexible und bedürfnisorientierte Hilfen trägt der FED dazu bei, dass die häusliche Pflege eine akzeptable Alternative zur Heimunterbringung darstellt und eine Grundlage geschaffen wird, die die Interessen und Bedürfnisse von behinderten und nichtbehinderten Familienmitgliedern miteinander in Einklang bringt.
Je schwerer die Behinderung ist, desto enger wird häufig die Beziehung zu den Eltern. Vor allem für die Beziehung zwischen der Mutter und dem heranwachsenden behinderten Kind ist die Erfahrung wichtig, dass auch andere, außenstehende Personen die Betreuung und Pflege übernehmen können.
Die Begleitung und Förderung des Ablösungsprozesses heranwachsender behinderter Menschen, um sie zu möglichst weitgehender Selbständigkeit zu befähigen, ist ebenfalls eine Zielsetzung des FED Vogelsbergkreis.

Leistungen
Der FED richtet sich mit seinen Angeboten an Familien oder Hausgemeinschaften mit behinderten Angehörigen. Art und Umfang der Hilfen werden auf die Erfordernisse der einzelnen Familien abgestimmt. Die Inanspruchnahme der Hilfen durch die Familien beruht auf Vereinbarungen. Die Familien entscheiden im Rahmen des Angebotes und der zur Verfügung stehenden sachlichen und personellen Ressourcen selbständig über Helfer und Helferinnen sowie über Art und Umfang der Hilfen. Dabei wird der FED in der Aufbauphase einen besonderen Schwerpunkt legen auf Hilfen für Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen. Anfallende Pflegeleistungen nach SGB XI werden vom Fachpersonal der kooperierenden Sozial- und Diakoniestationen erbracht und mit den zuständigen Pflegekassen abgerechnet.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des FED beraten sie hierbei nach Wunsch.
Die Angebote des FED umfassen:
* Betreuung und Sicherstellung der damit verbundenen Pflege im häuslichen Bereich bei Verhinderung der Betreuungsperson (stunden- oder tageweise), über das Wochenende, im Urlaubs- oder Krankheitsfall.
* Hilfen zur Lösung von der Familie
- Begleitung und Hilfen bei individuellen Aktivitäten
- Begleitung und Hilfen bei gruppenorientierten Aktivitäten
* Fahr und Begleitdienste
* Hilfen bei der Vermittlung von Gastfamilien
* Vermittlung von Mutter-Kind- oder Mütterkuren
* Vermittlung von Kurzzeitpflegeplätzen in Heimeinrichtungen
* Elterngesprächskreise
* Selbsthilfegruppen
* Sozialpädagogische Beratung und Begleitung von Familien und Hausgemeinschaften
Die hier aufgeführten Angebote werden nach dem Bedarf ergänzt.
Das DRK und die beteiligten Diakoniestationen arbeiten auf eine gute Zusammenarbeit und die Einbringung und Vernetzung der bestehenden Angebote hin.
Der FED im Vogelsbergkreis
Der Vogelsbergkreis ist mit ca. 118.000 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 1.459 qkm einer der am dünnsten besiedelten Kreise Hessens. Die geographischen Voraussetzungen und die Bedingungen einer weitgehend ländlichen Struktur sind zu berücksichtigen.
Die kurzfristigen Hilfsangebote werden regional und wohnortnah organisiert, um für die Menschen, die die Hilfe in Anspruch nehmen, den örtlichen Bezug zu gewährleisten.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des FED gilt es, durch kurze Wege Zeit und Kosten zu sparen. Dies spricht für eine Regionalisierung der Dienste
Die Trägerschaft und Leitung des FED- Vogelsbergkreis und das Angebot von zentral zu organisierenden Leistungen (z. B. Gruppenaktivitäten) werden vom Kreisverband Lauterbach des Roten Kreuzes wahrgenommen (Regiestelle).
Ebenso die sozialpädagogischen Angebote und Beratungen. Dabei arbeitet die Regiestelle mit den bereits bestehenden Einrichtungen der Behindertenhilfe zusammen.
Organisation des FED-Vogelsbergkreis
Träger des FED - Vogelsbergkreis ist der Kreisverband Lauterbach e.V. des Deutschen Roten Kreuzes.
Struktur
Die Leitung des FED und die Koordinierung der Hilfsangebote ist zentral geregelt und beim Träger angesiedelt, ebenso die kreisweit zu organisierenden Angebote. Die Praxisberatung und -begleitung übernimmt die Regiestelle unter Einbeziehung der bestehenden Einrichtungen der Behindertenhilfe (der Frühförderstelle für Kleinkinder, der Schulen für Praktisch Bildbare für Kinder und Jugendliche bis etwa 20 Jahren und die Werkstätten/Wohnheime für behinderte Erwachsene) in Zusammenarbeit mit den Stationen.
Die Öffentlichkeitsarbeit für die Angebote des FED durch die zentrale Regiestelle, die ihrerseits die Öffentlichkeitsarbeit für kreisweite Massnahmen übernimmt.
Aufgaben Regiestelle
* Entwicklung und Koordination von zuverlässigen Kooperationsstrukturen
* Sicherstellung des Angebotes
* Organisation und Durchführung von kreisweiten Angeboten
* Beratung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Sozial- und Diakoniestationen
* Gruppenorientierte Freizeitangebote
* Seminare, Schulungen, Gesprächsgruppen
* Initiierung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen
* Vermittlung von Sozialberatung und Psychosoziale Beratung
* Öffentlichkeitsarbeit für den FED
* Verhandlungen mit Kostenträgern - Entwicklung eines Abrechnungsverfahrens
* Weitere Leistungen nach Absprache
Aufgaben der regionalen Stationen
* Pflegerische Hilfen
* Pflege/ Betreuung bei Verhinderung der Pflege-/Betreuungsperson
* Hauswirtschaftliche Hilfen
* Begleitungs- und kommunikative Hilfen bei individuellen Aktivitäten
* Gruppenorientierte Freizeitangebote in Zusammenarbeit mit der Regiestelle
* Vermittlung von Beratung und Praxisbegleitung für die Mitarbeiter
* Abrechnung der erbrachten Leistungen
Finanzierung
Das Land und der örtliche Träger übernehmen die Kosten für die Leitung des Dienstes (Personal- und Sachkosten). Für die Verwaltungsaufgaben wird ein Festbetrag gewährt, der sich am Zuwendungsaufwand orientiert.
Laufende Leistungen werden aufgrund er "Empfehlung zur Finanzierung Familienentlastender Dienste für Behinderte (FED) in Hessen" erbracht. Hinzu kommen Leistungen der Pflegekassen nach SGB XI und Entgelte für Leistungen an Selbstzahler.
Personelle Ausstattung
Die Aufgaben des FED erfordern ein wohlorganisiertes Zusammenspiel von hauptamtlichen, nebenamtlichen und ehrenamtlichen Kräften. Für die hauptamtlichen Kräfte, die mit der Leitung des FED und der Koordination der Hilfen beauftragt werden, sind pädagogische und organisatorische Qualifikationen notwendig. Kenntnisse in Methoden der Gesprächsführung und Erfahrungen im pflegerischen und hauswirtschaftlichen Bereich sind wünschenswert.
Für die Entlastungsdienste in den Familien kommen qualifizierte Kräfte der regional zuständigen Stationen zum Einsatz. Die Abwicklung der anfallenden Verwaltungstätigkeiten erfolgt durch die beteiligten Sozial- und Diakoniestationen.
Der FED des DRK Kreisverbandes Lauterbach ist personell wie folgt ausgestattet:
* Eine Diplom - Sozialpädagogin mit 20 Stunden wöchentlich ( Es werden weitere Fachkräfte gesucht)
* eine Verwaltungskraft mit 10 - bis 15 Stunden
* Zivildienstleistende
* HonorarmitarbeiterInnen nach sich entwickelndem Bedarf
* Ehrenamtliche Kräfte
Kooperation mit anderen Diensten und Einrichtungen
Aus inhaltlichen Gründen und um einen wirtschaftlichen Einsatz der für den FED bereitgestellten Mittel zu gewährleisten, wird eine enge Zusammenarbeit mit anderen in Frage kommenden sozialen und kulturellen Einrichtungen und Diensten im Vogelsbergkreis gepflegt.